"scanning" - tanztheater

Peter-Weiss-Haus Rostock, Premiere: 06.07.2010

"scanning"

Ist jemand, der eine interessante Person länger als zwei Sekunden betrachtet, ein Scanner? …Kommt auf die Auflösung an. Denn wir wollen es immer genauer wissen; Neugier ist natürliches Streben und ein starker, stimulierender Antrieb, der den Menschen bis zum Mond brachte.

Eine Szene. Unsere schöne neue Welt - gemeint sind die bequemen Kommunikationsmöglichkeiten via Wellen durch die Luft, selbst vom Klo aus. Mit Neugier werden alle Register technischer Errungenschaften genutzt. Anfangs als tolle Handhabe dargestellt, verkommt sie zu einem genialen Instrument. Für Andere mit besonderen, speziellen Interessen. Ziel: die Kontrolle unserer Hirne.   Auch in den Folgeszenen riecht und schmeckt es ein wenig nach George Orwell. Kontrolle der Menschen und Medien, des gesamten gesellschaftlichen Lebens bis ins Private durch einen undurchsichtigen (unsichtbaren) Apparat, inklusive Erziehung zu willfährigen Patrioten, die mehr Angst als Vaterlandsliebe haben sollen.   Das Tanzstück „scanning“ beschreibt mit eindringlichen, mal witzigen, dann wieder magischen und herausfordernden Bildern, Verstrickungen zwischen dem Streben nach Sicherheit und grenzenloser Freiheit.

Inszenierung: Peter Mann

Tanz: Daria Hasse, Anne Martha Hilliger, Anastasia Imberh, Annabel Kock, Frida Maxi Krüger, Helene Nozon, Lena Perleth, Eileen Timm, Maria Zendeh